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Inventur

Die Inventur ist ein zentraler Bestandteil jedes Unternehmens und spielt eine entscheidende Rolle in der Betriebswirtschaft. Sie dient dazu, den tatsächlichen Bestand an Vermögensgegenständen und Schulden zu ermitteln und diesen mit dem buchhalterischen Bestand abzugleichen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Inventur.

Was ist eine Inventur?

Definition und Bedeutung der Inventur

Die Inventur ist eine systematische Bestandsaufnahme aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie dient dazu, den tatsächlichen Bestand zu ermitteln und diesen mit dem buchhalterischen Bestand abzugleichen. Die Inventur hat eine hohe Bedeutung für die Betriebswirtschaft, da sie die Grundlage für die Bilanzierung bildet.

Die Inventur ermöglicht es Unternehmen, Unstimmigkeiten zwischen dem tatsächlichen und dem buchhalterischen Bestand frühzeitig zu erkennen und entsprechende Korrekturen vorzunehmen. Darüber hinaus liefert sie wichtige Informationen für die Unternehmenssteuerung, beispielsweise zur Optimierung des Lagerbestands oder zur Identifizierung von Diebstahl oder Verlusten.

Gesetzliche Grundlagen und Vorschriften für die Inventur

Die Durchführung einer Inventur ist gesetzlich vorgeschrieben. Die relevanten Vorschriften finden sich im Handelsgesetzbuch (HGB) und in der Abgabenordnung (AO). Gemäß § 240 HGB muss jedes Kaufmann zum Abschluss eines Geschäftsjahres eine Inventur durchführen. Die AO konkretisiert diese Vorschrift und legt fest, dass die Inventur innerhalb von zehn Tagen vor oder nach dem Bilanzstichtag durchgeführt werden muss.

Die gesetzlichen Vorschriften legen auch fest, welche Vermögensgegenstände und Schulden in die Inventur einbezogen werden müssen und wie diese zu bewerten sind. So müssen beispielsweise alle Waren, Rohstoffe, Fertigprodukte und Halbfabrikate erfasst werden. Darüber hinaus müssen auch immaterielle Vermögensgegenstände wie Patente oder Lizenzen sowie Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten oder Banken in die Inventur einbezogen werden.

Arten der Inventur

Stichtagsinventur

Die Stichtagsinventur ist die klassische Form der Inventur. Sie wird zu einem bestimmten Stichtag durchgeführt, meist zum Ende des Geschäftsjahres. Bei der Stichtagsinventur werden alle Vermögensgegenstände und Schulden des Unternehmens erfasst und bewertet. Dies kann je nach Größe des Unternehmens mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Die Stichtagsinventur hat den Vorteil, dass sie einen genauen Überblick über den Bestand zu einem bestimmten Zeitpunkt liefert. Allerdings ist sie auch mit einem hohen Aufwand verbunden, da das gesamte Unternehmen für die Dauer der Inventur stillgelegt werden muss.

Permanente Inventur

Die permanente Inventur ist eine fortlaufende Inventur, bei der die Bestände laufend erfasst und bewertet werden. Dies geschieht in der Regel mit Hilfe von EDV-Systemen, die den Bestand automatisch erfassen und aktualisieren. Die permanente Inventur hat den Vorteil, dass sie einen ständigen Überblick über den Bestand liefert und Unstimmigkeiten sofort erkannt werden können.

Allerdings ist die permanente Inventur auch mit einem hohen technischen Aufwand verbunden, da sie eine entsprechende EDV-Infrastruktur voraussetzt. Zudem muss das Personal regelmäßig geschult werden, um Fehler bei der Erfassung zu vermeiden.

Stichprobeninventur

Die Stichprobeninventur ist eine vereinfachte Form der Inventur, bei der nur eine Auswahl von Vermögensgegenständen und Schulden erfasst und bewertet wird. Diese Auswahl wird auf Basis statistischer Methoden getroffen. Die Stichprobeninventur hat den Vorteil, dass sie weniger aufwendig ist als die vollständige Inventur.

Allerdings ist die Stichprobeninventur auch weniger genau als die vollständige Inventur. Zudem setzt sie voraus, dass das Unternehmen über ein effizientes Kontrollsystem verfügt, um sicherzustellen, dass die ausgewählten Vermögensgegenstände und Schulden repräsentativ für den Gesamtbestand sind.

Durchführung einer Inventur

Vorbereitung auf die Inventur

Die Vorbereitung auf die Inventur ist ein wichtiger Schritt, der oft unterschätzt wird. Eine gute Vorbereitung kann den Ablauf der Inventur erheblich erleichtern und dazu beitragen, Fehler zu vermeiden.

Zu den Vorbereitungsmaßnahmen gehört unter anderem die Festlegung des Inventurtermins. Dieser sollte so gewählt werden, dass er möglichst wenig in den Betriebsablauf eingreift. Zudem sollte genügend Zeit für die Durchführung der Inventur eingeplant werden.

Darüber hinaus sollten vor der Inventur alle Räume und Lagerbereiche gründlich gereinigt und aufgeräumt werden. Dies erleichtert die Erfassung der Bestände und reduziert das Risiko von Fehlern.

Ablauf der Inventur

Der Ablauf der Inventur hängt von der gewählten Inventurmethode ab. Bei der Stichtagsinventur werden alle Vermögensgegenstände und Schulden an einem bestimmten Stichtag erfasst und bewertet. Bei der permanenten Inventur erfolgt die Erfassung laufend im Rahmen des normalen Betriebsablaufs.

Unabhängig von der gewählten Methode sollte bei der Erfassung systematisch vorgegangen werden. Dies bedeutet, dass alle Räume und Lagerbereiche nacheinander abgearbeitet werden. Zudem sollten alle erfassten Vermögensgegenstände und Schulden genau dokumentiert werden.

Nachbereitung der Inventur

Die Nachbereitung der Inventur umfasst die Auswertung und Kontrolle der erfassten Daten sowie die Erstellung des Inventarberichts. Bei der Auswertung werden die erfassten Daten mit den buchhalterischen Beständen abgeglichen. Dabei können Unstimmigkeiten aufgedeckt und korrigiert werden.

Der Inventarbericht ist ein wichtiger Bestandteil der Jahresabschlussunterlagen. Er enthält eine detaillierte Aufstellung aller erfassten Vermögensgegenstände und Schulden sowie deren Bewertung. Der Inventarbericht muss von der Geschäftsführung unterschrieben und im Unternehmen aufbewahrt werden.

Rolle der Software bei der Inventur

Digitale Unterstützung bei der Durchführung einer Inventur

Die digitale Unterstützung spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Durchführung einer Inventur. Mit Hilfe von spezieller Software können die Bestände automatisch erfasst und aktualisiert werden. Dies erleichtert die Erfassung und reduziert das Risiko von Fehlern.

Darüber hinaus bietet die digitale Unterstützung weitere Vorteile. So können beispielsweise Auswertungen und Analysen auf Knopfdruck erstellt werden. Zudem kann die Software dabei helfen, den Lagerbestand zu optimieren und Kosten zu senken.

Häufige Fehler bei der Durchführung einer Inventur und wie man sie vermeidet

Bei der Durchführung einer Inventur können verschiedene Fehler auftreten. Dazu gehören unter anderem fehlerhafte Erfassungen, unvollständige Dokumentationen oder mangelnde Kontrollen.

Um diese Fehler zu vermeiden, sollten Sie systematisch vorgehen und alle Schritte sorgfältig planen. Zudem sollten Sie sicherstellen, dass alle Mitarbeiter, die an der Inventur beteiligt sind, ausreichend geschult sind.

Darüber hinaus kann die Verwendung von spezieller Software dabei helfen, Fehler zu vermeiden. Diese kann die Erfassung automatisieren und Kontrollen erleichtern.

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Fazit: Die Bedeutung einer korrekten und effizienten Inventur

Die Inventur ist ein zentraler Bestandteil der Betriebswirtschaft und hat eine hohe Bedeutung für die Unternehmenssteuerung. Eine korrekte und effiziente Inventur ermöglicht es Unternehmen, den tatsächlichen Bestand an Vermögensgegenständen und Schulden zu ermitteln und diesen mit dem buchhalterischen Bestand abzugleichen.

Durch eine systematische Vorgehensweise und die Verwendung von spezieller Software können Fehler vermieden und der Aufwand reduziert werden. Zudem liefert eine gut durchgeführte Inventur wertvolle Informationen für die Unternehmenssteuerung und kann dazu beitragen, den Lagerbestand zu optimieren und Kosten zu senken.